Entzündungen - Freund oder Feind?

Eine Person taucht tief in das blaue, klare Meer, mit Flossen an den Füßen und Luftblasen, die nach oben steigen.

Entzündungen sind natürliche Abwehrmechanismen des Körpers, die eine entscheidende Rolle im Heilungsprozess spielen. Sie folgen als Reaktion des Körpers auf Verletzungen oder Infektionen und stoßen eine ganze Kaskade an Prozessen an, die grundlegende zu einer Wiederherstellung des betroffenen Gewebes beitragen. Allerdings sind nicht alle Entzündungen gleich. Es besteht ein feines Gleichgewicht zwischen gesundheitsfördernden Entzündungsprozessen, auch als akute Entzündungen bezeichnet, und gesundheitsschädlichen Entzündungen, die als chronische Entzündungen bezeichnet werden. In diesem Blog-Beitrag möchten wir uns mit den Unterschieden zwischen einer guten (akuten) Entzündung und einer schlechten (chronischen) Entzündung befassen, wobei wir ihre unterschiedlichen Merkmale und Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden versuchen herauszustellen.

 

Akute Entzündungen

Akute Entzündungen sind kurzfristige, lokalisierte Immunreaktionen, die durch Gewebeschädigung, Verletzungen oder Infektionen ausgelöst werden. Sie dienen als erste Verteidigungslinie des Körpers, und ihr Hauptziel besteht darin, schädliche Reize, wie beispielsweise eingedrungene Bakterien, zu beseitigen und den Heilungsprozess einzuleiten1. Einige wichtige Merkmale akuter Entzündungen sind:

Rötung: Erhöhter Blutfluss in der betroffenen Region, was zu einem rötlichen Erscheinungsbild führt.

Wärme: Die Freisetzung von chemischen Mediatoren im Rahmen der Immunreaktion führt zu lokaler Wärme.

Schwellung: Ansammlung von Flüssigkeit und Immunzellen an der Verletzungsstelle.

Schmerz: Aktivierung von Nervenenden durch die Freisetzung entzündlicher Moleküle.

Funktionsverlust: Vorübergehende Beeinträchtigung betroffener Gewebe oder Organe.

Akute Entzündungen sind für die Wundheilung, Gewebereparatur und die Beseitigung von Krankheitserregern von entscheidender Bedeutung. Es handelt sich um einen streng regulierten Prozess, der in der Regel innerhalb weniger Tage bis Wochen abklingt. Wenn Entzündungen jedoch andauern oder die Regulation dieser Prozesse aus dem Ruder läuft, kann sich daraus ein chronischer Zustand mit schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit entwickeln.

 

Chronische Entzündungen

Im Gegensatz zu akuten Entzündungen, sind chronische Entzündungen langanhaltende, systemische Entzündungsreaktionen, die auch dann bestehen bleiben, wenn keine offensichtliche Verletzung oder Infektion vorliegt1. Sie können durch verschiedene Faktoren wie Autoimmunerkrankungen, Übergewicht, Stress, ungesunde Ernährung oder langfristige Exposition gegenüber Toxinen verursacht werden. Im Gegensatz zu akuten Entzündungen zeichnen sich chronische Entzündungen durch folgende Punkte aus:

Anhaltende Aktivierung: Kontinuierliche Produktion entzündlicher Mediatoren (z.B. proinflammatorische Zytokine wie TNF-α), selbst in Abwesenheit einer spezifischen Bedrohung.

Gewebeschädigung: Lang anhaltende Entzündungen können zu Zerstörung und Vernarbung gesunder Gewebe führen.

Veränderte Immunantwort: Chronische Entzündungen können die Funktion des Immunsystems stören und die Anfälligkeit für Infektionen und andere Krankheiten erhöhen.

Systemische Auswirkungen: Sie können zur Entwicklung und Progression zahlreicher chronischer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Arthritis und bestimmten Krebsarten beitragen.

 

Die richtige Balance

Die Aufrechterhaltung eines gesunden Gleichgewichts zwischen guter und schlechter Entzündung ist entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden. Mehrere Lebensstilfaktoren können eine gesunde Entzündungsreaktion fördern, wie:

Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität hat entzündungshemmende Effekte und kann das Immunsystem regulieren2.

Gesunde Ernährung: Eine nährstoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten kann chronische Entzündungen reduzieren3.

Stressmanagement: Chronischer Stress kann zu systemischen Entzündungen beitragen, daher können Stressreduktionstechniken wie Meditation oder Yoga hilfreich sein4.

Ausreichender Schlaf: Ausreichender und erholsamer Schlaf spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Immunsystems und der Bewältigung von Entzündungen5.

Darüber hinaus können bestimmte natürliche Nahrungsergänzungsmittel mit entzündungshemmenden Eigenschaften die Fähigkeit des Körpers unterstützen, Entzündungen zu modulieren. Dazu gehören:

 

Curcumin: Gewonnen aus Kurkuma, ist Curcumin für seine starken entzündungshemmenden und antioxidativen Wirkungen bekannt6.

Alpha-Liponsäure: Alpha-Liponsäure ist ein starkes Antioxidans, das entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und die Insulinsensitivität verbessern kann7.

Boswellia Serrata: Boswellia Serrata enthält Boswelliasäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften haben und bei der Behandlung von Osteoarthritis, rheumatoider Arthritis und entzündlichen Darmerkrankungen hilfreich sein können8.

CBD (Cannabidiol): CBD ist eine nicht psychoaktive Verbindung aus der Cannabispflanze und zeigt entzündungshemmende und immunmodulatorische Effekte9.

Ingwer: Gingerol, der aktive Bestandteil von Ingwer, zeigt entzündungshemmende Eigenschaften und kann bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen helfen10.

 

Fazit

Akute Entzündungen sind überlebenswichtig und dienen als Schutzmechanismus des Körpers, während eine Fehlregulierung zu chronischen Entzündungsprozessen führen kann. Diese wiederum wirken sich schädlich auf den Körper aus und sind mit einer Vielzahl an chronischen Erkrankungen, wie Arthrose, Typ 2 Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, assoziiert. Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung und einer bewussten Ernährung wirkt sich positiv auf chronische Entzündungen aus und kann diese vermeiden bzw. abmildern. Darüber hinaus kann die Verwendung von hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln, die anti-entzündliche Inhaltsstoffe beinhalten, dazu beitragen, chronische Entzündungen in Schach zu halten und unser Wohlbefinden zu fördern.

 

Referenzen:
1) Medzhitov R. Origin and physiological roles of inflammation. Nature. 2008 Jul 24;454(7203):428-35. doi: 10.1038/nature07201. PMID: 18650913.
2) Flynn MG, McFarlin BK, Markofski MM. The Anti-Inflammatory Actions of Exercise Training. Am J Lifestyle Med. 2007 May;1(3):220-235. doi: 10.1177/1559827607300283. PMID: 25431545; PMCID: PMC4243532.
3) Stromsnes K, Correas AG, Lehmann J, Gambini J, Olaso-Gonzalez G. Anti-Inflammatory Properties of Diet: Role in Healthy Aging. Biomedicines. 2021 Jul 30;9(8):922. doi: 10.3390/biomedicines9080922. PMID: 34440125; PMCID: PMC8389628.
4) Ravi M, Miller AH, Michopoulos V. The Immunology of Stress and the Impact of Inflammation on the Brain and Behavior. BJPsych Adv. 2021 May;27(Suppl 3):158-165. doi: 10.1192/bja.2020.82. Epub 2021 Mar 5. PMID: 34055387; PMCID: PMC8158089.
5) Dzierzewski JM, Donovan EK, Kay DB, Sannes TS, Bradbrook KE. Sleep Inconsistency and Markers of Inflammation. Front Neurol. 2020 Sep 16;11:1042. doi: 10.3389/fneur.2020.01042. PMID: 33041983; PMCID: PMC7525126.
6) Sharifi-Rad J, Rayess YE, Rizk AA, Sadaka C, Zgheib R, Zam W, Sestito S, Rapposelli S, Neffe-Skocińska K, Zielińska D, Salehi B, Setzer WN, Dosoky NS, Taheri Y, El Beyrouthy M, Martorell M, Ostrander EA, Suleria HAR, Cho WC, Maroyi A, Martins N. Turmeric and Its Major Compound Curcumin on Health: Bioactive Effects and Safety Profiles for Food, Pharmaceutical, Biotechnological and Medicinal Applications. Front Pharmacol. 2020 Sep 15;11:01021. doi: 10.3389/fphar.2020.01021. PMID: 33041781; PMCID: PMC7522354.
7) Altunina NV, Lizogub VG, Bondarchuk OM. Alpha-Lipoic Acid as a Means of Influence on Systemic Inflammation in Type 2 Diabetes Mellitus Patients with Prior Myocardial Infarction. J Med Life. 2020 Jan-Mar;13(1):32-36. doi: 10.25122/jml-2020-0018. PMID: 32341698; PMCID: PMC7175430.
8) Yu G, Xiang W, Zhang T, Zeng L, Yang K, Li J. Effectiveness of Boswellia and Boswellia extract for osteoarthritis patients: a systematic review and meta-analysis. BMC Complement Med Ther. 2020 Jul 17;20(1):225. doi: 10.1186/s12906-020-02985-6. PMID: 32680575; PMCID: PMC7368679.
9) Lowin T, Tingting R, Zurmahr J, Classen T, Schneider M, Pongratz G. Cannabidiol (CBD): a killer for inflammatory rheumatoid arthritis synovial fibroblasts. Cell Death Dis. 2020 Sep 1;11(8):714. doi: 10.1038/s41419-020-02892-1. PMID: 32873774; PMCID: PMC7463000.
10) Ballester P, Cerdá B, Arcusa R, Marhuenda J, Yamedjeu K, Zafrilla P. Effect of Ginger on Inflammatory Diseases. Molecules. 2022 Oct 25;27(21):7223. doi: 10.3390/molecules27217223. PMID: 36364048; PMCID: PMC9654013.

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